Erleidet ein Kind einen Erstickungsanfall, weil es einen Gegenstand aspiriert hat, darf man es nicht beatmen, solange sich der Fremdkörper noch in den Atemwegen befindet. Also auf gar keinen Fall eine Mund-zu-Mund-Beatmung!
- Besteht bei Säuglingen der Verdacht auf Fremdkörperaspiration mit akuter Luftnot, sollte das Kind in Bauch- und gleichzeitiger Kopftieflage (z.B. auf dem Bein des Erwachsenen) bis zu 5 feste Schläge zwischen die Schulterblätter erhalten, um den Fremdkörper loszurütteln. Löst sich der Fremdkörper nicht (Mundinspektion!) sollte das Kind von hinten umgriffen und maximal 5-mal der Brustkorb am unteren Brustbein zusammengepresst (Thoraxkompression) werden. Bleiben die Maßnahmen erfolglos, sollten die Schritte wiederholt werden, während auf den Notarzt gewartet wird.
- Ist das Kind größer (ab 1 Jahr), sollten Eltern es mit dem Bauch auf dem Schoß legen, so dass der Kopf und die Arme herunterhängen, und mit der flachen Hand mehrfach kräftig zwischen die Schulterblätter schlagen, damit der Gegenstand wieder herausgespuckt wird. Weiter können Thoraxkompressionen helfen.
- Bleibt ein verschluckter Gegenstand trotz Sofortmaßnahmen weiterhin stecken, muss sofort ein Rettungsdienst gerufen werden.
- Besteht keine akute Luftnot, sollte das Kind sofort in die Kinderklinik (möglichst sitzend).
Gerne werden kleine Gegenstände auch in die Ohren oder Nase gesteckt.
Lässt sich der Gegenstand nicht ohne weiteres aus Nase oder Ohr entfernen, muss man ihn umgehend vom Kinder- und Jugendarzt mit Spezialinstrumenten herausholen lassen.
Zuletzt geändert: Mittwoch, 18. August 2021, 08:46