Mit dem oGTT (oraler Glukose-Toleranz-Test, Zuckerbelastungstest) soll festgestellt werden, ob bei der werdenden Mutter eine Schwangerschaftsdiabetes vorliegt.

Wann wird ein Glukosetoleranztest empfohlen?

Bei bestimmten Risikofaktoren, wie:

  • Diabetes mellitus Typ 2 bei Verwandten ersten Grades (wie Eltern)
  • Übergewicht oder körperliche Inaktivität
  • Arterieller Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Fettstoffwechsel-Störungen
  • Gefäß-Erkrankungen
  • Proteine im Urin (Albuminurie)
  • Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche zum Ausschluss eines Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes)

Je mehr Risikofaktoren vorliegen, desto eher gilt es, mit einem oGTT eine mögliche Glukose-Intoleranz abzuklären.

Wie läuft der Test ab?

Zuerst steht ein Vortest an: Die Schwangere trinkt eine Zuckerlösung mit 50 Gramm Zucker (50-g-oGTT). Liegt eine Stunde danach der venöse Blutzuckerspiegel unter 135 mg/dl, ist alles in Ordnung und der Test beendet.

Ist der oGTT-Wert nach einer Stunde zu hoch und liegt bei 135 mg/dl oder mehr, wird dagegen der 75-g-oGTT unter nüchternen Bedingungen durchgeführt. Dabei trinkt die Schwangere nach achtstündiger Nahrungskarenz eine Zuckerlösung mit 75 Gramm Zucker und eine Stunde sowie zwei Stunden später wird erneut der Glukosespiegel gemessen.

Ein Schwangerschaftsdiabetes liegt vor, wenn bei diesem Test:

  • Der Nüchtern-Blutzucker (Venenblut) bei 92 mg/dl oder höher liegt und/oder
  • der Blutzucker eine Stunde nach Trinken der Zuckerlösung bei 180 mg/dl oder höher liegt und/oder
  • der Blutzucker zwei Stunden nach Trinken der Zuckerlösung bei 153 mg/dl oder höher liegt.

Für die Diagnose "Schwangerschaftsdiabetes" genügt es, wenn einer dieser Grenzwerte überschritten ist.

 

Zuletzt geändert: Mittwoch, 3. August 2022, 13:50